Die MEDIATHEK hinter den KULISSEN

Die MEDIATHEK  hinter den KULISSEN
Die Sonnenseite des Fußballs -The High Performence Mind of Soccer -Menschen und Stories rund um den Fußball

Mittwoch, 6. Juni 2012


 Sylvester Stallone und Einklang, Glück, der Sinn des Lebens

Das tiefe Gefühl von Lebendigkeit gibt dem Leben einen Sinn. Stellen Sie sich vor, der Zweck Ihres Lebens bestünde darin, sich ganz einfach des Lebens zu erfreuen. Und gesetzt den Fall, die Bedeutung des Lebens läge darin, das Vergehen der Zeit zu genießen. Wie viel vom Beruf und Lebensstil, würden dann noch Bedeutung haben? Unsere Lebendigkeit hängt jedoch häufig von der Beziehung zu anderen Menschen ab. Wenn Menschen sich gemeinsam einer Sache widmen, beleben sie sich entweder gegenseitig, oder sie rauben einander jegliche Energie. Das Erleben wir im Berufsleben, in unseren Beziehungen und auch im Sport.
Nichts erschöpft einen Menschen mehr, als mit anderen etwas zu unternehmen, was er eigentlich gar nicht wirklich will. Die meisten Menschen leben in einem Schmerz, der von dem Druck herführt, den sie gegenseitig aufeinander ausüben. Als Reaktion auf diesen Druck, schlüpfen sie meistens in eine Rolle, die ihnen nicht entspricht und nicht das Geringste mit ihnen zu tun hat. Gefangen in der Welt ihrer Ängste und Gedanken haben sie häufig ihre wahre Berufung, ihr wahres sein vergessen. Um ihre Einzigartigkeit  zu verbergen, haben sie sich dazu entschieden, eine Rolle zu übernehmen, die eine ganz andere Fassade zeigt. Das alles, damit die Leute aufhören Druck auszuüben, damit man den Normen seines Umfeldes entspricht, Erziehung, Religionen, Berufs- und Schulsystemen gerecht wird.
Menschen die in eine unpassende Rolle schlüpfen, opfern dafür ihre Vitalität, Lebendigkeit, Lebensfreude und Leidenschaft. Auf der einen Seite gibt dieser faule Kompromiss zwar mehr Ruhe, bietet den Menschen die sie respektieren, keinerlei Inspiration. Es mag dann wesentlich sicherer erscheinen ein Leben im Versteck zu führen, aber auch ihre Gemeinschaften und Familien spüren den herben Verlust der Vitalität. Es stellt sich die Frage, führt man ein Leben im Versteck oder nimmt man das Risiko auf sich, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen und im dynamischen „Chaos“ zu leben. Dieses kann entstehen, wenn man sich erlaubt, ganz und gar sich selbst zu sein.
Wie viele Menschen führen eine Art Schattenkariere? Das junge Mädchen das einst die Welt bereisen wollte, fremde Länder und andere Kulturen erforschen wollte, ergreift nach der Schulzeit einen Beruf im Reisebüro. Ein paar Jahre später berät sie perfekt ihre Kunden über die besten Reisen, schönsten Plätze der Welt. Irgendwann stellt sie fest, dass ihre Kunden reisen, sie mit Ausnahme ihrer eigenen Urlaubsreise oder einigen Expedientenreisen, ein Berufsleben im Büro verbringt.
Vor einiger Zeit traf ich einen alten Schulfreund. Ich erinnerte mich, dass er zu unserer gemeinsamen Schulzeit ein exzellenter Schauspieler war. Bei den Schulaufführungen war seinerzeit der Star auf der Bühne. Durch sein komödiantisches Talent und seinem ausgezeichneten Humor, hatte er stets die „Lacher“ auf seiner Seite. Heute arbeitet er als Kameramann und Cutter eines deutschen Fernsehsenders, für einen berühmten Comedy-Star. Sein Chef steht auf der Bühne, er mit der Kamera davor oder sitzt im Schneideraum. Dabei gefallen mir der Humor, die Comedy und das Sprachtalent des Freundes heute erst recht besser, als die seines Chef`s, den berühmten Fernsehstar.
Auf die Frage, ob er nicht selbst mal ein Bühnenprojekt starten wolle, antwortete er: „Ich hab es mal versucht, es hat nicht funktioniert. Es hat mir viel Geld gekostet, ich bin damit auf die Nase gefallen, habe mich finanziell verschuldet. Ich wollte es vor einigen Monaten erneut versuchen. Meine Freundin hat mir davon abgeraten, damit ich mich nicht noch mehr verschulde, weil ich dafür wieder investieren muss. Ich hab nun diesen Job, verdiene etwas Geld und kann langsam meine Schulden abzahlen. Außerdem reicht mein Talent nicht.“
Es stellt sich die Frage, wie das Leben und die Karriere dieses Schulfreundes verlaufen, wäre zum richtigen Zeitpunkt den passenden Förderer oder Begleiter an seiner Seite gewesen?  Wo wäre dieser Freund heute, nach dem Fehlstart mit seinem ersten Projekt, mit dem Bewusstsein „Aufstehen fängt mit Hinfallen an?“ Im Sport ist eine schwere Verletzung heute nicht mehr gleich mit einem Karierende verbunden. Die enorme  medizinische Entwicklung der letzten Jahrzehnte und Physiotherapie haben es ermöglicht.
Ob das Leben gelingt oder ob ich meinen Traum verwirkliche, hängt davon ab, ob ich meine Berufung entdecke. Wenn man mit seiner wahren Bestimmung in Berührung kommt, kann man es mit allen Sinnen spüren. Man fühlt sich zutiefst berührt, wie ein Saiteninstrument, dessen Klangfülle seismographisch durch einen genialen Interpreten erweckt wird. Ein Fußballer der im Spiel jeden Zweikampf und jedes Dribbling gewinnt, den finalen Pass spielt oder zum Torabschluss kommt, erlebt ähnliches.
Um aus einer gewohnten Rolle auszubrechen, erfordert es zu entdecken, was die Gesamtheit der Sinne stimuliert. Was macht mich ganz und gar lebendig? Worin bin ich einzigartig und unschlagbar?
Sie haben Zweifel an Ihrer Einzigartigkeit?  Jeder von uns ist ein Genie auf einem ganz bestimmten Gebiet. Wenn Sie sich voll und ganz in Ihre natürliche Einzigartigkeit hineinstürzen, sie an andere Menschen weitergeben, werden Sie zutiefst lebendig. Wie der Rockstar auf der Bühne im Konzert, vor vielen tausend Fans. Der Fußballer im ausverkauften Stadion nach einem erfolgreichen Dribbling und dem Tor.

Nun stellt sich die Frage, wie entdecke ich meine wahre Leidenschaft und Einzigartigkeit? Wenn Ihre Ziele und geheimen Träume sie nicht  erschrecken und nicht zumindest in leichte Panik versetzen, sind sie als Herausforderungen nicht groß genug, um Ihre Kreativität wachzurütteln. Gerade die Herausforderungen die Sie am meisten fürchten, können die Tür zum Glück sein. Oder wie ein guter Freund einmal sagte: „Wenn dir der Arsch auf Grundeis geht, dann bist du richtig“.
Durch irgendeine perverse Verdrehtheit innerhalb der menschlichen Natur neigen wir dazu, ausgerechnet das zu fürchten, was gerade unsere natürliche Brillanz und Einzigartigkeit zum Vorschein bringen könnte. Das bedeutet, wenn die Herausforderung nicht genau zu Ihrem Temperament passt, wird sie Ihr verborgenes Talent nicht aus Ihnen herausholen. Die wahre Berufung erkennen sie daran, dass sie zugleich ihre größte Leidenschaft ist. Diese entdecken Sie, in dem Sie Ihrer Wahrnehmung folgen. Sie spüren genau, wann sie bis ins Mark berührt sind und wann es sie kalt lässt. Ob Sie Ihr Schicksal erfüllen oder nicht, hängt davon ab, ob sie die Herausforderungen erkennen, die genau auf Ihre natürlichen Fähigkeiten abgestimmt sind.
Was Sie dabei verdienen ist zunächst sekundär, weil Sie den Wert spüren, den Sie dadurch schaffen.  Dabei lernen sie sich selbst und den anderen mit neuen Augen sehen. Den Respekt, die Wertschätzung und Anerkennung, welche Sie dadurch von anderen Menschen erhalten, ist unbezahlbar. Wenn man der größten Leidenschaft folgt, stellt sich neben einer großen Vitalität auch der finanzielle Erfolg ein.

Ein Beispiel ist die Geschichte von Sylvester Stallone:


 Michael Sylvester Gardenzio Stallone wurde 1946 in New York als Sohn einer italoamerikanischen Familie geboren und wuchs in einem Vorort von Philadelphia auf.
Seine Eltern ließen sich früh scheiden und Stallone kam zu Pflegeeltern nach Philadelphia. Eine Nervenlähmung im Gesicht hatte zur Folge, dass er kaum verständlich sprechen konnte. In seiner Schulzeit wurde er dafür gehänselt, er verlegte seine ganzen  Interessen in den Sport. Stallone wurde ein begeisterter Footballspieler, Fechter und Reiter. Im Jugendalter fand er seinen Wunsch Schauspieler zu werden. Er versuchte sich an verschiedenen Laienbühnen sowie in diversen Rollen in der Theatergruppe der Schule. Hier sah man jedoch nur sein sportliches Talent, weshalb er nach der Highschool ein Stipendium am amerikanischen Sport-College in Genf erhielt. 1967 kehrte er in die USA zurück. Für seine weitere Ausbildung, schrieb er sich an der Universität von Miami für das Fach der Schauspielerei ein.
Während dieser Zeit arbeitete er in verschiedenen Gelegenheitsjobs, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Noch bevor er seine Ausbildung beendet hatte, reiste er ohne Abschluss nach New York. Grund dafür war auch, dass ihm in Miami regelmäßig von der Schauspielerei abgeraten wurde. Er konnte sich nur in kleinen Nebenrollen beweisen und schrieb unter dessen  das Drehbuch um einen Boxer und Nobody aus Philadelphia, der sich in einem Profi-Kampf als Talent beweisen möchte. Die Geschichte um "Rocky Balboa" fand jedoch keinen Produzenten, da er es zur Bedingung machte, den Part der Hauptrolle selbst zu spielen.
Nach langen Verhandlungen mit vielen Produzenten, gelang es ihm 1976 den wagemutigen Produzenten Irwin Winkler zu finden.
Stallone hatte zu diesem Zeitpunkt 106 Dollar auf der Bank. Er sagt: “Ich hatte meinen geliebten Hund verkauft, weil ich mir das Hundefutter nicht mehr leisten konnte!”
Die Geschichte mit dem Produzenten Irwin Winkler war folgende:
Sylvester Stallone hatte Rocky fertiggeschrieben und sein Studio war interessiert: für 20 000 Dollar wollte man ihm das Drehbuch abkaufen und die Hauptrolle mit einem bekannten Schauspieler besetzen.
Stallone wollte Rocky aber unbedingt selbst spielen.“ Dich kennt aber niemand“! „Ich arbeite ohne Honorar“. „ Nein, aber wir geben dir 80 000 Dollar für das Drehbuch“. Er wollte das Drehbuch nicht verkaufen, wenn er die Hauptrolle nicht selbst spielen konnte, da stieg das Angebot sogar auf 200 000 Dollar!
Das Angebot stieg auf 300 000 Dollar.
Er sprach mit seiner Frau, aber es war ihm klar: so dringend sie das Geld auch brauchten: Ich kann das nicht tun. Das Angebot stieg auf 330 000 Dollar, dann auf 360 000 Dollar. Schließlich zog Stallone einen Schlussstrich “Dann macht den Film einfach nicht. Ich werde das Buch nicht verkaufen, wenn ich nicht selbst spielen kann.”
Irvine Winkler lenkte ein. Stallone durfte die Hauptrolle spielen – aber er hatte das Drehbuch für das Minimum von 20 000 Dollar gekauft (nach Abzügen von Steuern & Co. blieben laut Stallone ganze 8000 Dollar übrig) und er bekam als Schauspieler-Honorar schlappe 350 Dollar pro Woche. Am Einspielergebnis des Films war er mit nur 10 % beteiligt. 
Die weitere Geschichte von Sylvester Stallone ist den meisten Menschen bekannt.
Der Film bekam zumeist wohlwollende Kritiken und entwickelte sich zum Überraschungserfolg an der Kinokasse. Mit einem Einspielergebnis von über 56 Millionen US-Dollar wurde die Produktion in den Vereinigten Staaten zum kommerziell erfolgreichsten Film des Jahres 1976. Die Bruttoeinnahmen stiegen in den USA sogar auf 117,2 Mio. Dollar. Das weltweite Ergebnis betrug 225 Mio. Dollar.

Rocky wurde 1977 für zehn Oscars nominiert und gewann drei davon in den Kategorien Beste Regie, Bester Schnitt und Bester Film. Sylvester Stallone war im Übrigen zu diesem Zeitpunkt erst der dritte Filmschaffende, der sowohl als Hauptdarsteller als auch als Drehbuchautor nominiert wurde.
Übrigens:  Seinen über alles geliebten Hund, soll Stallone von seiner ersten Filmgage für ein hundertfaches  zurück gekauft haben………

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